Dienstag, 10. Februar 2009

Finanzkrise: Der EU geht das Geld aus - Lettland vor dem Kollaps

Mit ihren Hilfpaketen und Garantien, wegen der Finanzkrise und Bankenkrise, im Gesamtwert von 4,8 Bio. CHF (3,2 Bio. Euro) haben die EU-Staaten ihre Volkswirtschaften vor dem Kollaps bewahrt – bisher. Künftig wird den Ländern der EU aber das Geld für Hilfsaktionen und weitere Konjunkturpakete fehlen - und dann?

In Europa wurden folgende Wirtschaftspakete geschnürt:
  • Grossbritannien: 1.000 Mia. CHF
  • Deutschland: 770 Mia. CHF
  • Frankreich: 550 Mia. CHF

Doch jetzt dürfte Schluss sein, denn heute tagen wegen der Finanzkrise und Bankenkrise die EU Finanzminister, die Finanzkommission, sowie Vertreter der Europäischen Zentralbank. Brisantes Diskussionstehma: Die 27 EU-Staaten haben kaum noch Geld, um gegen die Wirtschaftskrise anzukämpfen. Laut «Financial Times Deutschland» stammen diese Informationen aus einem vertraulichen Bericht des EU-Wirtschaftsausschusses (WFA), der die vorgenannten Gremien vereint, das höchste Finanz Defizit seit 15 Jahren. Laut einer der «Financial Times Deutschland» vorliegenden Studie wird der Umfang aller EU-Konjunkturpakete wegen der Finanzkrise und Bankenkrise, für 2009 und 2010 auf 3 bis 4% des Bruttoinlandproduktes (BIP) der Gemeinschaft steigen. Damit dürfte das Haushaltsdefizit der EU 2010 ein Niveau von 4,8% erreichen, was dem höchsten Defizit seit 15 Jahren entspräche.

Beinahe Staatsbankrott anmelden musste bereits im vergangenen Dezember Lettland. Zur Bewältigung der akuten Finanznot wegen der Finanzkrise erhielt der baltische Staat Kredite im Umfang von 7,5 Mia. Euro. Die bedeutendste Zuwendung war ein Notkredit der EU über 3,1 Mia. Euro. Der Internationale Währungsfonds (IWF) half Lettland mit 1,4 Mia. Euro aus der Patsche. Im Oktober mussten die EU, der IWF und die Weltbank bereits Ungarn mit einem Kredit über 20 Mia Euro vor dem Staatsbankrott bewahren.

Die Frage ist jetzt, was passiert, wenn eines der grossen Länder Zahlungsunfähigkeit anmelden muss?

Zum Beispiel Grossbritannien: Das Land steht am Abgrund, seine Immobilien sind überbewertet, die privaten Haushalte überschuldet, sein ausgedehnter Finanzsektor ist schwer angeschlagen. Das Vertrauen in die Kraft Grossbritanniens, die Krise zu überstehen, schwindet von Tag zu Tag, abzulesen am dramatischen Verfall der Insel-Währung. Das britische Pfund verlor innert wenigen Monaten fast 50% seines Werts zum Schweizer Franken.

«Ich würde kein Geld mehr in Grossbritannien investieren», sagte der Investor Jim Rogers kürzlich im «Spiegel». Und der Ökonom Willem Buiter, ehemaliger Berater der Bank of England, warnt davor, «dass Grossbritannien ein zweites Island wird». Nur müsste das Rettungspaket dann hochgerechnet auf die Bevölkerungszahl 180 mal höher sein. Das wären dann die nächsten 500 Mia. Euro.

Seit dem Sommer 2008 warne ich meine Kunden nur in Anleihen bester "Bonitäten" zu investieren und auch bei Staatsanleihen wählerisch zu sein. Denn mehr und mehr Staatsanleihen verlieren ihre "mündelsichere Qualitätseinstufungen" (AAA). In dieser Finanzkrise und Wischaftskrise zählt immer Sicherheit vor Rendite.

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