Sonntag, 15. März 2009

Deutsche Euros sicherer als griechische?

Ein Zeitungsartiktel bringt Erstaunliches zu Tage: Bekannt ist, dass alle Euro-Banknoten Ländercodes tragen.

Ein deutscher Wirtschaftsprofessor behauptet nun, die Noten trügen dieses Erkennungsmerkmal für den Fall eines Auseinanderbrechens des EU-Währungssystems. Er empfiehlt deshalb, die Euros aus Griechenland, Portugal und Irland rasch weiterzureichen.

Die aktuelle Wirtschaftskrise dürfte sich in der Tat die erste (und letzte?) Härtetest für die junge europäische Währung erweisen. Auf Grund der stark unterschiedlichen Renditen der Staatsanleihen und der Kreditausfallprämien der Euro-Staatsschuldner ist es nicht auszuschliessen, dass einzelne Euro-Mitglieder aus der Eurozone aussteigen könnten. Mangels weiterer grosszügiger "Spenden" aus Westeuropa zeigen sich bereits einige osteuropäischen Euroland Mitglieder verschnupft und drohen...Was jedoch, wenn sich Deutschland, Frankreich und...sich (aus finanziellen Gründen) besinnen, zur alten Währung zurück zu kehren?

So sind zurzeit Staatsanleihen von Irland, Italien, Spanien, Portugal und Griechenland alles andere als attraktiv. Dagegen geniessen beispielsweise deutsche Staatsanleihen noch immer den Status eines AAA Ratings. Sind deutsche Euro-Banknoten damit sicherer und mehr Wert als andere?

Euro ist Euro. Noch ist er es. Doch wie lange?

Rechtlich ist klar: Egal ob eine Euro-Banknote aus Griechenland, Frankreich oder Deutschland stammt, Euro ist noch Euro und muss als Zahlungsmittel angenommen werden. In Deutschland gilt die Währung seit dem 1. Januar 2002 als einziges gesetzliches Zahlungsmittel.

Misstrauen überall

Dem Euro trauen nicht alle. Verträge könne man kündigen und Gesetzte ändern, erklärt Max Otte, Professor für Internationale Betriebswirtschaft und Aussenwirtschaft an der Fachhochschule Worms. Die Länderkennung sei ein Zeichen, dass man das Auseinanderbrechen des europäischen Währungssystems schon vorhergesehen habe. So rät er in einem kürzlich veröffentlichten Beitrag von Banknoten mit den Kennzeichen Italiens, Irlands, Griechenlands, Spaniens, Portugals und den Niederlanden ab.

Rettungspakete drücken Euro, schlussendlich ist jedoch jede Regierung für die Rettung der eigenen Wirtschaft verantwortlich. Jeder Regierung ist das eigene Hemd am nächsten

Das eigentliche Problem der europäischen Währung sind laut Otte die kostspieligen Rettungspakete, mit denen einzelne Mitgliedsstaaten vor einem Bankrott bewahrt werden sollen. Die Rettungspakete würden den Euro massiv schwächen und das unabhängig davon, ob das Geld auf Konten oder bar gehalten werde. Ein deutscher Vermögensverwalter hat seinen Notfallplan bereits in der Schublade: «Wenn Deutschland ankündigen sollte, die Griechen zu retten, dann bin ich komplett raus aus dem Euro», sagte er gegenüber «wiwo.de».

Der Buchstabe verrät Herkunft

Die Deutsche Bundebank hat für die Nummerierungen dagegen eine ganz einfache Erklärung: Anhand des Buchstabens vor der Seriennummer einer Euro-Banknote lasse sich erkennen, welche Zentralbank den Druck einer Banknote in Auftrag gegeben habe. So stehe auf Banknoten, die von der deutschen Zentralbank ausgegeben wurde ein X vor der Seriennummer.

Laut der Deutschen Bundesbank wurden die Ländercodes eingeführt um Nummerierungen der Scheine zu vereinfachen. Jede Zentralbank in der Eurozone druckt ihre eigenen Banknoten und verwendet dafür ihren eigenen Nummernkreis. Um den Koordinationsaufwand zu verringern und Dopplungen zu vermeiden, setzt jede Zentralbank ihren entsprechenden Ländercode vor die Seriennummer. Ein ähnliches Prinzip wird auch bei Nummernschildern von Fahrzeugen verwendet.

Ländercode auf Euro-Scheinen

Deutschland (X), Finnland (L), Frankreich (U), Niederlande (P), Portugal (M), Belgien (Z), Spanien (V), Malta (F), Italien (S), Zypern (G), Slowenien (H), Slowakei (E), Österreich (N), Griechenland (Y), Irland (T).

Luxemburg druckt in Auftrag der Länder der Eurozone. Die Noten tragen die Kennung des Auftragslandes.

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